Folia archeologica 25.

Thea Elisabeth Haevernick: Trilobitenperlen

TRILOBITENPERLEN THEA ELISABETH HAEVERNICK (Mainz) R. Noll bezeichnete eine bestimmte Art von Glasperlen, die er auch be­schreibt in seiner Arbeit über das Grabfeld von Salurn 1 als „schwarze Rippenglas­perlen". 2 Wir möchten diese Perlen etwas näher betrachten, da sie durch Form und Verbreitung von gewissem Interesse sind. Die Bezeichnung scheint uns insofern nicht ganz berechtigt, als diese Art bei gleichbleibender Grundgestal­tung in der Verzierung doch verschiedene, in sich typische Gruppen erkennen läßt und es an schwarzen „Rippenperlen" verschiedenster Art sonst keinen Man­gel gibt. Die Perlen, die man „Rippenglasperlen" nennen kann oder gar muß, sind so verschieden gestaltet, daß sie in jedem Fall näher definiert werden müßen. Das Gemeinsame aller unserer Perlen ist eine flache, unverzierte Unterseite, eine leicht gewölbte Oberseite und eine doppelte Durchbohrung (Abb. 1:1,2). Die Oberseite ist bei dem „Normaltyp" längsgerippt (Abb, 1:4,13). Alle technischen Dinge, die sich bei unseren Perlen beobachten lassen, zeigen deutlich, wie schnell gearbeitet werden mußte, was vielleicht andeutet, daß die benutzte Glasmasse besonders zähflüssig war und deshalb schnellste Verarbeitung benötigte. Deut­lich sind auch auf der Unterseite in vielen Fällen die derben Schlieren zu sehen. Weitgehend handelt es sich hier um „schwarzes" Glas, oft seidig-schimmernd. Einige wenige Stücke sind aber auch durchscheinend-dunkelmoosgrün. Durch Korrosion ist die eine oder andere Perle fast braunrot-opak (Abb. 1:3). Dazu muß noch vermerkt werden, daß die Perlen im Großen und Ganzen kaum korro­dieren, sondern ihr normalblankes Aussehen erhalten haben. Es muß nicht daran erinnert werden, daß die beiden der Länge nach durch­laufenden Löcher gleich bei dem einmaligen Arbeitsgang der Herstellung mit­erzeugt worden sind und nicht etwa erst später durchgebohrt wurden. Die Her­stellung der Perlen ist nicht kompliziert, erfordert aber besonders große Schnellig­keit und Gewandtheit. Als „Normalgröße" kann man für unsere Perlen etwa die Maße 2,1:2,3:0,6 cm annehmen. 1 Noll, R., Das römcrzeitliche Gräberfeld von Salurn. Ein Beispiel für den konservativen Charakter der Kultur im Alpenraum. Jb. Vorarlberger Landesmusver. 1958/59. 228ff. 1 Schwarz = dunkelmoosgrün.

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